„In den nächsten fünf Jahren sehe ich mich auf der Weltbühne.“

Von der Golf-AG zum Profisport

Weltmeisterschaft und deaflympische Spiele: Da sieht sich Phillip in Zukunft. Seit seiner Geburt ist er taub, im Deafgolf hat er seine Leidenschaft gefunden.

Jahrelang hat das Toptalent Badminton gespielt. Ans Golfen kam er als 13-Jähriger über eine AG an seiner Schule: „Da habe ich gemerkt, dass das doch ein bisschen Spaß macht, die Bälle wegzukloppen“, erinnert sich Phillip. Der Sport ist für ihn wie Meditation, verbunden mit Ruhe, Konzentration und Präzision. Dank eines speziellen Implantats kann er den Klang des Golfballs beim Abschlag und Treffen bewusst wahrnehmen. „Die Plätze sind meistens wunderschön und die Leute immer supernett“, schwärmt der 20-Jährige. Ganz selten kommt es vor, dass er mal keine Lust auf Golf hat – höchstens „wenn es mal so richtig schüttet.“ Mit seinem Zwillingsbruder pusht er sich zu Höchstleistungen und arbeitet immer wieder am perfekten Schlag.

Mentale Stärke braucht ein guter Golfer – davon ist Phillip überzeugt: „Nicht direkt fertig zu sein, wenn der Ball mal schlecht geht.“ Als rheinische Frohnatur passiert ihm das so gut wie nie. Sein Tipp: Man muss schon mit Freude auf dem Platz ankommen, um gut spielen zu können. Besonders freut er sich darüber, dass immer mehr junge Leute mit Golf anfangen – unabhängig davon, ob die Familie Golf spielt. Daher sei Golf mitnichten etwas für Snobs, wehrt sich Phillip. Und wer sagt, Golf wäre nicht anstrengend, den lädt er gerne mal zu einer 18-Loch-Runde ein: „Das ist schon auch körperlich, weil man da ja gute vier Stunden unterwegs ist,“ sagt Phillip.